Organum vulgare
Lippenblütengewächse (Lamiaceae)
Botanische Beschreibung:
Die ausdauernde, krautige Pflanze findet man häufig auf sonnigen Hängen, trockenen Magerwiesen und Waldlichtungen, in Gebüschen und in lichten Wäldern, vom Tiefland bis ins Mittelgebirge, besonders in wärmeren Gegenden. Dost gedeiht gut auf basenreichen Böden.
Dost ist über fast ganz Europa verbreitet, bis in den Himalaja. Blütezeit: Juli bis September.
Typisch für den Dost: gegenstängig verzweigte Blätter, Stängel derb, rötlich überlaufen, die Staubblätter ragen aus der Blüte heraus. Die dichten, fast doldenartigen Blütenstände haben 2-5mm lange Tragblätter. Die Blüten sind 4-7mm lang meist rosa oder rötlich selten auch weiß, oft behaart. Blätter sind länglich-eiförmig, bis zu 3cm lang, unten haben sie kleine Pünktchen. Er hat ein holziges Rhizom
Dost hat einen angenehmen, aromatischen Duft.
Majoran und Dost leiten sich von dem griechischen Wort oros (Berg) und ganos (Zierde) ab.
Der kultivierte Majoran ist uns besonders als Würzkraut (beispielsweise bei Suppen) bekannt, aus ihm destilliert man auch das Majoranöl in der Aromakunde.
Der wilde Majoran, unser Dost, wächst - wie der Name schon sagt - wild in der freien Natur und kann eine Wuchshöhe von fast 50cm erreichen.
Verwendung: Das blühende Kraut (Herba origani vulgaris) wird etwac 5cm über dem Erdboden abgeschnitten und zum Trocknen aufgelegt. Dost riecht angenehm aromatisch und hat einen würzigen, etwas zusammenziehenden Geschmack.
Geschichte & Volksname
Erstmals wurde Origanum rund 1 Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung erwähnt. Die Pflanze ist urspr. im Mittelmeerraum beheimatet, nun aber fast weltweit verbreitet. Römer haben Dost verwendet um Ameisen zu vertreiben. Hildegard von Bingen (12. Jahrhundert) unterstreicht die positive und krampflösende Wirkung u.a. bei Husten.
Dost zieht viele Insekten an.
Ein Synonym für den Dost ist beispielswiese: Blauer Dunst, Orant, Wilder Balsam, Wilder Majoran, Liebfrauenbettstroh
Inhaltsstoffe & Wirkung
Die Inhaltsstoffe wirken verdauungsanregend, krampflösend, desinfizierend im Darmbereich, schleimlösend und entzündungshemmend. Der Dost enthält bis zu 4% ätherische Öle.
viel ätherisches Öl
Bitterstoffe
Gerbstoffe
Mineralien
In der Volksmedizin empfiehlt man Dost-Tee besonders bei Erkältungen und Verdauungsstörungen.
Heilanwendung
Der Dost wir innerlich in Form eines Aufgusses bei Verdauungsstörungen empfohlen. Die antibakterielle Eigenschaft nutzt man bei hartnäckigem Husten und bei Erkrankungen der oberen Atemwege. Die krampflösende Eigenschaft findet Anwendung bei Krämpfen und Schmerzen im Zusammenhang mit der Menstruation, und/oder Endometriose. Nervenstärkende Wirkung bei Nervosität, Depressionen oder Kopfschmerzen.
Äußerlich nutzt man den Dost zB zum Gurgeln oder Inhalieren.
In der Lebensmititelindustrie kommt Dost als Gewürz bei der Herstellung von Selchwaren und Salaten Verwendung.
Aber auch in der Kosmetik und in der Seifenindustrie spielt der Dost eine wichtige Rolle: das durch Destillation gewonnene ätherische Öl findet die gleiche Verwendung wie die Droge selbst.
Im Oregano-Gewürz findet man meist Blätter und Blüten von Artenvertretern mit kräftigem Aroma sowie von anderen Origanum-Arten.
Oregano-Öl stammt oft von einer Thymian-Art (Thymus capitatus).
Viele Gewürzkräuter sind aufgrund ihrer Inhaltsstoffe auch Heilpflanzen, als kräftige Pflanzen zeigen sie oft vielseitige Wirkungen - so auch der Dost.
Ein Überblick der Wirkungen des Dost:
krampflösend, menstruationsregulierend
wärmend
entzündungshemmend und schmerzstillend
durchblutungsfördernd
appetitanregend
auswurfsfördernd, schleimlösend
Der Dost & sein Portraitbild auf dem Herbariumbogen:
Rezept-Anwendungen:
als Tee - je nach Einsatzgebiet in unterschiedlichen Mischungen
ganz klassisch als Gewürz: bei Salaten, Saucen, klassisch auf der Pizza,
Massagebalsam mit Dost oder Massageöl: Dost + Olivenöl
Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*
Was blüht denn da? - Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle
Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen - von Karin Buchart und Miriam Wiegele
Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen - von Margret Madejsky
Praxishandbuch Frauenkräuter: Mit vielen Rezepten und praktischen Heilpflanzen-Anwendungen. Frauenheilkunde aus der Natur von Margret Madejsky
Frauenheilbuch: Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps - von Heide Fischer
Frauenheilpflanzen: Die 35 wichtigsten Pflanzen und wie sie wirken - von Heide Fischer
Gesundheit durch Heilkräuter: Erkennung, Wirkung und Anwendung der wichtigsten einheimischen Heilpflanzen - von Richard Willfort
Heilpflanzen Kennen Sammeln Anwenden - von Jirasek/Stary
Wilde Kräuter für wilde Frauen: Arzneipflanzen aus der traditionellen europäischen Medizin für den gesamten weiblichen Zyklus - von Nestkräutern bis zum wilden Wechsel. - von Dr. Patricia Ricci
Das kleine Buch: Kräuter, die Frauen guttun - von Michaela Schnetzer
Wunderbar weiblich: Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte - von Libby Weaver
sowie Wikipedia.
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Ich beschreibe bei den Pflanzenportraits hier, die Teilbereiche, die aus meiner persönlichen Sicht für den Alltag (geschichtlich) interessant und wichtig sind, jedoch ausschließlich in Grundzügen.
Wenn euch das Thema interessiert und ihr euch selbst mehr in diese Thematik einlesen möchtet, so kann ich euch wärmstens einige sehr gute Bücher empfehlen: LINK zur LITERATURVORSTELLUNG folgt ;-) oder schreibt mir dazu eine Nachricht.