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Gänsefingerkraut


Potentilla anserina

Rosengewächse (Rosaceae)


Botanische Beschreibung:

Das Gänsefingerkraut ist eine kriechende, ausdauernde, krautige Pflanze. Sie kann eine Wuchshöhe von bis zu 20cm erreichen. Sie bildet ein langes Rhizom aus. Die gestielten Grundblätter sind unterbrochen gefiedert, an der Oberseite sind sie ein wenig behaart.

Typisch: die Blätter sind auf der Unterseite silberweiß behaart.

Ab Mai blüht das Gänsefingerkraut - man kann es vom Blutwurz gut unterscheiden, da es 4 Blütenblätter hat.

Die Blätter sind unpaarig gefiedert.

Das Gänsefingerkraut ist eine weitverbreitete Rosettenpflanze und trittfeste Pionierpflanze.

Blüten sind nur bei Sonne völlig geöffnet.


Geschichte & Volksname

Eine Sage dreht sich darum, dass man mit einem Amulet, das die Wurzel vom Gänsefingerkraut beinhaltet, was man in der Johannisnacht ausgraben soll, dann die wahre Liebe findet.

In der chinesischen Medizin wird diese Pflanze bereits seit Jahrtausenden verwendet, besonders bei Lebererkrankungen. Volkskundlich schätzt man die krampflösende Wirkung und sagt auch eine verbesserte Kalziumaufnahme nach. In der Antike ist in den Kräuterschriften nichts vom Gänsefingerkraut zu finden, erst ab dem 15. Jhdt. wird es im Kräuterbuch von P. Schöffner schriftlich erwähnt.

Bei Regen breiten die Blätter eine Art Schutzmantel über die Blüten aus. - Wie die Gottesmutter Maria, die Ihren Schutz über die Menschen legt. Daher hat man das Gänsefingerkraut Gottensmutter Maria geweiht.


Den Namen Krampfkraut hat es wegen seiner krampflösenden Wirkung, die ab dem Mittelaltern bekannt und angewendet wurde.


Weitere Synonyme die auf die Wirkung aber auch auf das Vorkommen Hinweise geben: Anserine, Butterblume, Dreckkraut, Fingerkraut, Gänserich, Krampfkraut, Silberkraut, Martinshand.


Inhaltsstoffe & Wirkung

  • Gerbstoffe (bis zu 10% möglich)

  • Flavonoide

  • Bitterstoffe

  • Schleimstoffe

  • Triterpene

  • Cumarine

  • Vitamin C

krampflösend

Inhaltsstoffe "gerben" die oberste Schicht von zB Schleimhäuten, indem Einweiß umgebaut wird.


Heilanwendung

  • antioxidativ

  • antibakteriell, antiviral

  • durchfalllindern

  • entzündungswidrig

  • zusammenziehend (=adstringierend)

  • wundheilend

  • krampflösend

Daher kommt es bei folgenden Themen zur Anwendung:

  • Beckenbodenschwäche

  • Darmkrämpfe

  • Durchfall

  • krampfartige Regelbeschwerden

  • Endometriose

  • Asthma

  • Migräne

  • Schlafströrungen

Gänsefingerkraut eignet sich, wenn man dazu neigt nervös, körperlich oder seelisch leicht zu Verkrampfen, bei Stress - der sich auch im Unterleib zeigen kann.

Frauen, die wegen starker Regelbeschwerden nicht arbeitsfähig waren, waren nach einer Studie fast beschwerdefrei, nachdem Gänsefingerkraut über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde.


Äußerlich angewendet bei Ausfluss und zur Wundbehandlung.


Achtung: durch den hohen Anteil an Gerbstoffen kann der Magen belastet werden.


Das Gänsefingerkraut als Eigenillustration:



Rezept-Anwendungen:

  • Tee: als Teekur vor bekannten krampfartigen Menstruationsbeschwerden = Prä-Menstruations-Tee-(Kur)

  • PMS Tee - besonders im Zusammenhang mit Frauenmantel und Schafgarbe

  • Tee: Migränetee - angepasste Rezeptur

  • Teile vom Kraut können auch in Milch erwärmt werden, um die krampflösende Wirkung mit Wärme zu stärken kann man hier zB Zimt oder Ingwer aber auch Vanille beimischen. Ein Milchauszug wie dieser hat den Vorteil, dass dadurch sowohl fettlösliche, wie auch wasserlösliche Inhaltsstoffe aus dem Gänsefingerkraut gelöst werden können.

  • für Akutsituationen: Tinktur - auch in Kombination mit anderen Frauenpflanzen möglich

  • Wärmender Gänsefingerkraut-Balsam zB mit Majoran/Beifuß

  • Gänsefingerkraut-Säckchen: über Wasserdampf erwärmen und auf den Bauch legen

  • als Gurgellösung bei Halsschmerzen

  • Blätter oder Triebspitzen können in Salaten, Aufstriche, etc. verarbeitet werden oder auch frisch für die Teezubereitung verwendet werden.

  • Blüten können als essbare Dekoration verwendet werden

  • Die Wurzeln können ab Herbst bis ins Frühjahr gesammelt werden, sie können roh oder gekocht verwendet werden. Getrocknet kann man sie dann gemahlen als Mehl verwenden.



 


Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*


Was blüht denn da?- Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle











sowie Wikipedia.


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Haftungsausschluss & Hinweis zu medizinischen Themen:

Die Inhalte die ich hier auf meinem Blog und auf meinem dazugehörigen Instagram-Account publiziere, sind neutrale Informationen und dienen der allgemeinen Info. Sie können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzten.

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Die Pflanzen-Portraits sowie die dazugehörige Rezepte sind immer aus Sicht der Volksmedizin zu betrachten, sie ersetzten keinesfalls eine Beratung durch den Arzt oder fachliche Beratung durch einen Apotheker. Bei Fragen oder Beschwerden daher immer in erster Linie den persönlichen Arzt des Vertrauens kontaktieren.

Ich beschreibe bei den Pflanzenportraits hier, die Teilbereiche, die aus meiner persönlichen Sicht für den Alltag (geschichtlich) interessant und wichtig sind, jedoch ausschließlich in Grundzügen.


Wenn euch das Thema interessiert und ihr euch selbst mehr in diese Thematik einlesen möchtet, so kann ich euch wärmstens einige sehr gute Bücher empfehlen: LINK zur LITERATURVORSTELLUNG folgt ;-) oder schreibt mir dazu eine Nachricht.









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