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Heil Ziest


Betonica officinalis, Stachys officinalis Lippenblütengewächs (Lamiaceae)


Botanische Beschreibung:

Der Heil-Ziest wird auch Echte Betonie, Heilbatunge, Flohblume, Pfaffenblume, Zahnkraut oder Zehrkraut genannt.

Die Echte Betonie ist eine ausdauernde krautige Pflanze und kann eine Wuchshöhe von 20 bis zu 120cm erreichen. Sie bildet unterirdische, knotige Rhizome. Die Stängel sind aufrecht, chrakteristisch 4-kantig und fast kahl.

Typisch für den Heil-Ziest: der Blattrand ist gekerbt, der unterste Blütenquirl meist etwas entfernt, die Oberlippe ist fast flach. Charakteristisch ist der dichtere, ährenartige Blütenstand am Stängelende, der vom blütenlosen Bereich abgerückt ist. Blütezeit ist von Juli bis August. Die Blüten werden 8-15mm lang und haben meist eine violette/dunkelrosa Färbung. Die Grundblätter sind lang, gestielt und etwas schmal-eiförmig.

Vorkommen: Moorwiesen, Bergwiesen, Heiden - jedenfalls auf feuchten, basenreichen Böden. Er zeigt magere Böden an.


Die Blüten locken viele Bienen und Schmetterlinge an.


Geschichte & Volksname

Im Altertum war der Heil-Ziest eine wichtige Arzneipflanze: noch im 16. Jahrhundert glaubte man, dass kaum eine Krankheit nicht mit dem Heil-Ziest behandelt werden kann.

Heilpflanze des Mittelalters

Die weit verbreitete Nutzung ist durch Dioskurides belegt, ebenso wie durch Darstellungen in klassischen Medizin- und Kräuterbüchern. Sie findet auch ihren Platz in der Plfanzenliste der kaiserlichen Gärten von Karl des Großen (812), dadurch hat der Heil-Ziest seinen fixen Platz in Kloster- und Apothekengärten gehabt. Auch in der arabischen Medizin im Mittelalter wird der Heil-Ziest erwähnt.

Wie wichtig er früher war, zeigt auch diese italienische Redewendung: 'vende la tunica e compra la betonia' - wörtlich Übersetzt mit 'verkaufe deinen Mantel um dir Betonien zu kaufen'.


Heute spielt er eine eher geringere Rolle bei der volksheilkundlichen Behandlung von Durchfallerkrankungen oder Erkrankungen der Atemwege.


Synonyme für den Heil-Ziest: Echte Betonie (betonica officinalis), Braune Betonie, Bethonie, Batunge, Heilbatunge, Flohblume, Pfaffenblume, Zahnkraut, Zehrkraut.



Inhaltsstoffe & Wirkung

Die wichtigsten bekannten Inhaltsstoffe:

  • Bitterstoffe

  • Gerbstoffe

  • Alkaloide

  • ätherische Öle (sehr geringer Gehalt, daher kaum pharmakologische Wirkung)

  • Betonicin

  • Kaffeesäure

  • Rosmarinsäure

  • Flavonoide

  • Glykoside


Heilanwendung

  • verdauungsfördernd -regulierend

  • unterstütz die Heilung der oberen Atemwege

  • bei Kopfschmerzen



Der Heil-Ziest & sein Portraitbild auf dem Herbariumbogen:




Rezept-Anwendungen:

  • Die Pflanze wird zum Würzen von Wein und Guinness verwendet.

  • Er ist eine wichtige Bienen-Pflanze.

  • Blätter und Triebspitzen können in Suppen, Salaten oder Gemüsegerichten verwendet werden.

  • Blütenknospen können als essbare Dekoration verwendet werden und Gemüse beigemischt werden.


 

Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*

Was blüht denn da?- Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle











sowie Wikipedia.


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Haftungsausschluss & Hinweis zu medizinischen Themen:

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Die Pflanzen-Portraits sowie die dazugehörige Rezepte sind immer aus Sicht der Volksmedizin zu betrachten, sie ersetzten keinesfalls eine Beratung durch den Arzt oder fachliche Beratung durch einen Apotheker. Bei Fragen oder Beschwerden daher immer in erster Linie den persönlichen Arzt des Vertrauens kontaktieren.

Ich beschreibe bei den Pflanzenportraits hier, die Teilbereiche, die aus meiner persönlichen Sicht für den Alltag (geschichtlich) interessant und wichtig sind, jedoch ausschließlich in Grundzügen.


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