Kleinblättrige Königskerze
Verbascum thapsus
Braunwurzgewächse, Scrophulariaceae
Botanische Beschreibung:
Die Königskerze ist schon etwas besonderes, so auch ihr Name. Es gibt unterschiedliche Geschwister wie zB die Großblütige Königskerze, die Mehlige Königskerze oder die Schwarze Königskerze - mit viel Liebe zum Detail und einem guten Bestimmungsbuch kann man sie durch Blüten und Blattformen unterschieden. In Eurasien gibt es rund 300 unterschiedliche Arten.
Diese Kleinblütige Königskerze hat ganz typisch lange und dichte Blütenstände. Der Stängel steht steif aufrecht. Sie kommt sehr häufig auf kalkreichen Böden vor. Sie arbeitet quasi mit Fake-News, denn die behaarten Staubblätter täuschen mehr Pollen vor, als in der Blüte tatsächlich vorhanden sind.
Geschichte & Volksname
Erste historische Abbildungen gab es bereits im 1. (!) Jahrhundert, sehr detailverliebt wurde sie da skizziert und hat damit auch ihren Platz in der Wiener Dioskurides, ein pharmakologisches Handbuch auf griechisch mit zahlreichen illustrierten Pflanzenbildern.
Ihre majestätische Wuchsform spiegelt sich jedoch nicht in den Volksnamen wider, hier wird sie sehr bodenständig bezeichnet: Wollblume, Wetterkerze, Himmelsbrand, Fackelkraut, Marienkerze, Brennkraut, Donnerkerze, Blitzkerze. Die deutsche Bezeichnung leitet sich vermutlich daher ab, dass die Königskerze früher mit Teer bestrichen als Fackel verwendet wurde ('König der Kerzen').
Inhaltsstoffe & Wirkung
Die wichtigsten Inhaltsstoffe sind: Saponine, Flavonoide, Schleimstoffe, Spuren von Zucker und ätherischen Ölen.
v.a. die Blüten werden als Tee bei Reizhusten verwendet
schleimlösend
auswurffördernd
sekretlösend
Heilanwendung
Die Blätter werden meist als Teemischung aber auch als sortenreiner Tee verwendet. In Kombination mit Spitzwegerich wird beispielweise die schleimlösende Wirkung erweitert.
Bei der Trocknung sollte man darauf achten, dass sich die Blüten nicht braun verfärben.
Die schleimlösende Wirkung der Saponine hilft beim Abhusten von zähem Schleim.
Auch in Form von Sirup möglich.
Tipp: Wegen dem angenehmen Geschmack eignet sich die Königskerze bei Husten oder Halsschmerzen als Heilpflanze für Kinder.
Die Blüten sind als Heilmittel vergleichsweise teuer, da sie händisch gepflückt und aufwendig getrocknet werden müssen, damit sich die Blüten nicht braun verfärben.
Die Königskerze & ihr Portraitbild auf dem Herbariumbogen:
Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*
Was blüht denn da? - Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle
Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen - von Karin Buchart und Miriam Wiegele
Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen - von Margret Madejsky
Praxishandbuch Frauenkräuter: Mit vielen Rezepten und praktischen Heilpflanzen-Anwendungen. Frauenheilkunde aus der Natur von Margret Madejsky
Frauenheilbuch: Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps - von Heide Fischer
Frauenheilpflanzen: Die 35 wichtigsten Pflanzen und wie sie wirken - von Heide Fischer
Gesundheit durch Heilkräuter: Erkennung, Wirkung und Anwendung der wichtigsten einheimischen Heilpflanzen - von Richard Willfort
Heilpflanzen Kennen Sammeln Anwenden - von Jirasek/Stary
Wilde Kräuter für wilde Frauen: Arzneipflanzen aus der traditionellen europäischen Medizin für den gesamten weiblichen Zyklus - von Nestkräutern bis zum wilden Wechsel. - von Dr. Patricia Ricci
Das kleine Buch: Kräuter, die Frauen guttun - von Michaela Schnetzer
Wunderbar weiblich: Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte - von Libby Weaver
sowie Wikipedia.
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