Wiesen-Klee, Trifolium pratense Hülsenfrüchtler, Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Fabaceae)
Botanische Beschreibung:
Jeder kennt wohl den Rotklee, man stolpert über ihn beim Spazierengehen, beim Wandern oder entdeckt ihn bei der Suche nach einem 4-blättrigen Kleeblatt. Der Rotklee - auch Wiesenklee genannt - wächst wild bevorzugt, wie der Name es schon sagt, auf Wiesen und an Rändern von Äckern. Er wird aber auch als Futterpflanze angebaut. Er bevorzugt nährstoffreiche Böden und kann bis zu 2m tief wurzeln.
Zwischen April und Oktober blüht der Rotklee und lockt in dieser Zeit besonders viele Bienen an. Beim Rotklee ist der Blütenstand meist von den obersten Stängelblättern umhüllt, oft hat Rotklee zwei unterschiedlich weit entwickelte Blütenköpfchen.
Die Blüten duften zart, leicht süßlich, sind reich an Nektar - können aber (durch die Kelchform der Blüten) nur von langrüsseligen Insekten bestäubt werden.
Im Durchschnitt erreicht er eine Höhe von ca. 10cm, es gibt jedoch auch Exemplare, die bis zu 80cm groß werden.
Durch seine Fähigkeit Stickstoff zu binden, wird er auch als Bodenverbesserer eingesetzt.
Geschichte & Volksname
Der Klee bringt Glück mit sich - besonders sagt man dies 4-blättrigen Kleeblättern nach.
Die dreiblättrigen Blätter sind wiederum ein Symbol für die Dreifaltigkeit (im Christentum).
Tiere essen ihn besonders gerne.
Besonders interessant: die Samen des Rotklees sind zwischen 14 und 100 Jahre keimfähig!
Der Rotklee hat einige Volksname, die ihn alle sehr gut beschreiben: Wiesen-Klee, Rotklee, Bienensaug, Hummellust, Fleischklee, Honigblume, Roter Wiesenklee, Hummel-Klee, Futter-Klee, Himmelsbrot, Sügerli, Zuckerblümli, Zuckerbrot.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Der wichtigste Inhaltsstoff ist Isoflavone (Phytoöstrogen), Cumarin, Gerbstoffe, ätherische Öle, Glykoside, Harz.
blutreinigend
hoher Eiweißgehalt
natürliche Hormonbalance: lindert PMS und harmonisiert den Zyklus
Heilanwendung
Besonders der Rotklee findet immer mehr Anwendungen in der Heilkunde. Durch die enthaltenen Isoflvone wird er oft in den Wechseljahren eingesetzt, um dadurch den Östrogenmangel gegen zu wirken. Der hohe Gehalt an pflanzlichem Östrogen, ähnlich wie bei Soja, macht den Rotklee zu einer wichtigen Frauenpflanze gegen Wechseljahrs- aber auch Menstruationsbeschwerden.
Hilfreich ist der Rotklee auch bei Verdauungsproblemen. Weitere Anwendungsgebiete: bei Östrogenmangel, Hitzewallungen, Beschwerden während den Wechseljahren, Rheuma, Hitzewallungen, Gicht,
Die wichtigste Anwendung ist der Rotklee als Tee bei Beschwerden während den Wechseljahren.
Rotklee kann dabei helfen den Cholesterinspiegel zu senken, schützt die Prostata und wird daher oft auch Männern empfohlen.
Der Rotklee & sein Portraitbild auf dem Herbariumbogen:
Rezept-Anwendungen:
Tee: das gesamte Kraut kann getrocknet für die Zubereitung von Tees verwendet werden
Blätter: als Zugabe bei Speisen, als Bestandteil von Kräuterbutter/-aufstrich
Blüten: als Beigabe zu Salaten, auf Broten, als ergänzende Zutat in einem Teig
Samen können den Sommer über gesammelt werden und dann getrocknet den Winter über als Vitaminquelle eingenommen werden
in der Wildkräuterküche finden sich zahlreiche Rezepte, zB Rotklee-Zucchini-Cracker oder Rotklee-Snacks wie zB Rotkleeblüten in flüssige Schokolade getunkt.
Rotklee-Tonikum: Wein wird mit Rotkleeblüten für ca. 2 Wochen gekühlt gelagert, dann kurz aufgekocht und mit Honig versetzt - abends kann mit diesem Tonikum der Schlaf verbessert werden
Oxymel-Sauerhonig mit Rotkleeextrakt: belebendes Getränk: eine handvoll Rotkleeblüten, ein halbes Glas Honig, 100ml Essig - 3 Wochen ziehen lassen, Rotklee abfiltern. Mit Wasser verdünnt kann dieser Sauerhonig morgens getrunken werden - bei Bedarf mit anderen Kräutern mischen.
Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*
Was blüht denn da? - Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle
Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen - von Karin Buchart und Miriam Wiegele
Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen - von Margret Madejsky
Praxishandbuch Frauenkräuter: Mit vielen Rezepten und praktischen Heilpflanzen-Anwendungen. Frauenheilkunde aus der Natur von Margret Madejsky
Frauenheilbuch: Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps - von Heide Fischer
Frauenheilpflanzen: Die 35 wichtigsten Pflanzen und wie sie wirken - von Heide Fischer
Gesundheit durch Heilkräuter: Erkennung, Wirkung und Anwendung der wichtigsten einheimischen Heilpflanzen - von Richard Willfort
Heilpflanzen Kennen Sammeln Anwenden - von Jirasek/Stary
Wilde Kräuter für wilde Frauen: Arzneipflanzen aus der traditionellen europäischen Medizin für den gesamten weiblichen Zyklus - von Nestkräutern bis zum wilden Wechsel. - von Dr. Patricia Ricci
Das kleine Buch: Kräuter, die Frauen guttun - von Michaela Schnetzer
Wunderbar weiblich: Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte - von Libby Weaver
sowie Wikipedia.
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In der Phytotherapie werden Pflanzen und Kräutern bestimmte Wirkungen zugeschrieben, die den Heilprozess unterstützen können. Bitte daher jede Anwendung vorab mit einem Arzt besprechen. Schulmedizin und Pflanzenheilkunde können sich - wenn sie gut aufeinander abgestimmt sind - sehr gut ergänzen.
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Ich beschreibe bei den Pflanzenportraits hier, die Teilbereiche, die aus meiner persönlichen Sicht für den Alltag (geschichtlich) interessant und wichtig sind, jedoch ausschließlich in Grundzügen.
Wenn euch das Thema interessiert und ihr euch selbst mehr in diese Thematik einlesen möchtet, so kann ich euch wärmstens einige sehr gute Bücher empfehlen: LINK zur LITERATURVORSTELLUNG folgt ;-) oder schreibt mir dazu eine Nachricht.