Ballota nigra
Lippenblütengewächs (Lamiaceae)
Botanische Beschreibung:
Die Schwarznessel wird auch Stink-Andorn oder Schwarzer Gottvergess genannt.
Von über 21 Arten der Gattung Schwarznessel kommt nur diese in Mitteleuropa vor. Sie wächst als ausdauernde, krautige Pflanze und erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 100cm, sie bildet kriechende Rhizome und entwickelt mehrere aufrechte Stängel. Die Sprosse sind meist locker weich behaart.
Die Schwarznessel riecht unangenehm.
Typisch sind für Sie die dunkelgrüne, oft schwärzliche Pflanze mit runzeligen Blättern, sie riecht wirklich widerlich. Ihr Blattrand ist grob gesägt, die Pflanze ist verzweigt, ihre Blüte hat eine fast flache Oberlippe.
Die Blüten sind 1-1,5cm lang und violette, rosa oder weiß. Der Stängel ist 4-kantig. Blätter sind gekreuzt gegenständig, gestielt und breit eiförmig.
Vorkommen: an Wegen, auf Schuttplätzen - bevorzugt werden warme, nährstoffreiche Böden. Sie zeigt Stickstoffreichtum an.
Im Herbst verfärbt sie sich braun-violette und riecht zunehmend unangenehmer.
Geschichte & Volksname
Eine der ältesten Namen für die Schwarznessel ist volkstümlich Gottvergess. Denn man glaubte sehr lange, dass Gott hier etwas vergessen hat, da sie so furchtbar stinkt.
Weitere Namen die regional sehr variieren: Brune Ander, Andorn, Ballote, Fenweibel, Gottsvergess, Rotnabel, Stink-Andorn, Taubenzila, Das alte Weib, Zahnlose.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Flavonoide
ätherisches Öl (charakteristisch für den widerlichen Geruch)
Bitterstoffe
Gerbstoffe (Rosmarinsäure, Kaffeesäure)
Nutzung
In einigen Nahrungsergänzungsmitteln ist Schwarznesselöl enthalten.
Heilanwendung
Die Volksmedizin verwendet die Schwarznessel bei Magenbeschwerden, Unruhe, Keuchhusten.
Es gilt als Beruhigungsmittel bei Krämpfen bzw. Nervosität oder leichter Schlaflosigkeit.
Die traditionellen Anwendungen konnten jedoch bis jetzt nicht klinisch mit Daten belegt werden.
Die Schwarznessel & ihr Portraitbild auf dem Herbariumbogen:
Rezept-Anwendungen:
Schwarznesselkraut getrocknet als Tee
Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*
Was blüht denn da?- Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle
Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen- von Karin Buchart und Miriam Wiegele
Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen- von Margret Madejsky
Praxishandbuch Frauenkräuter: Mit vielen Rezepten und praktischen Heilpflanzen-Anwendungen. Frauenheilkunde aus der Naturvon Margret Madejsky
Frauenheilbuch: Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps- von Heide Fischer
Frauenheilpflanzen: Die 35 wichtigsten Pflanzen und wie sie wirken- von Heide Fischer
Gesundheit durch Heilkräuter: Erkennung, Wirkung und Anwendung der wichtigsten einheimischen Heilpflanzen- von Richard Willfort
Heilpflanzen Kennen Sammeln Anwenden- von Jirasek/Stary
Wilde Kräuter für wilde Frauen: Arzneipflanzen aus der traditionellen europäischen Medizin für den gesamten weiblichen Zyklus - von Nestkräutern bis zum wilden Wechsel.- von Dr. Patricia Ricci
Das kleine Buch: Kräuter, die Frauen guttun- von Michaela Schnetzer
Wunderbar weiblich: Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte- von Libby Weaver
sowie Wikipedia.
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