Stieleiche
Quercus robur
Buchengewächse, Fagaceae
Botanische Beschreibung:
Die Eiche ist eine immergrüne Augenweide ;) Sie trägt weit ausladende, knorrige Äste. Ganz typisch für die Stiel-Eiche ist, dass das Blatt am Grund ein kleines 'Öhrchen' hat. Die Blätter können eine Größe von 7-15cm haben, deren Stiel kann bis zu 7mm lang werden. Der Baum selbst kann bis zu 40m hoch werden.
Die bekannten Früchte sind die Eicheln, sie haben eine eiförmige Form und sitzen zu einem Drittel in einem Fruchtbecher. Sie sind ca. 2-4cm groß. Meist blüht die Stieleiche zwischen Mai und Juni
Eine Eiche kann bis zu 800 Jahre alt werden.
Geschichte & Volksname
Im Mittelalter war sie ein sehr wichtiger Waldbaum, denn mit den Früchten (mit den Eicheln) wurden früher die Schweine gemästet. Nicht zu vernachlässigen ist das Holz der Eiche: auch heute noch ein sehr hochwertiger Rohstoff. Eichenholz ist nahezu unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Schon früher wurde es daher für Pfähle bzw. für den Bau verwendet. Auch heute findet man Eichenholz in historischen Stadtteilen, wie beispielsweise in Amsterdam oder Venedig.
Früher wurden die Eicheln getrocknet und gemahlen zu Mehl verarbeitet. Auch kamen geröstete Eicheln als Kaffeeersatz zum Einsatz.
In vielen Religionen, Mythen und Sagen ist die Eiche ein heiliger Baum. Die Germanen haben die Eiche dem Gott Donar (=Thor) geweiht. Im Christentum gilt die Eiche als Lebensbaum. Wegen dem langlebigen, robusten Holz stand die Eiche für ewiges Leben und ewiges Heil.
Durch diese (religiöse) Bedeutung wurden früher unter Eichen auch Gericht gehalten (wie auch unter den Linden). Daher wurden oft auch Friedenseichen gepflanzt.
Die Eiche wurde 2016 in Österreich zum Baum des Jahres gewählt.
Der Volksname spiegelt in gewisser Weise die Geschichte wieder: Friedenseiche, Robur (bedeutet Kraft und Stärke - in Bezug auf das robuste Holz), Oak, Sommereiche, Deutsche-Eiche.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Die Rinde enthält zwischen 10 und 20% Gerbstoffe. Daher hat sie auch diesen typischen Gerbstoffgeruch und ist von bitterem, zusammenziehenden Geschmack. Weitere Inhaltsstoffe sind Bitterstoffe,
adstringierend
entzündungshemmend
stopfende Wirkung
blutstillend
antibakteriell
Aufgrund der hohen Anzahl an Gerbstoffen ist die Stieleiche leicht giftig.
Heilanwendung
Hier kommt die Rinde zum Einsatz, die im Frühjahr von abgeschnittenen Ästen geschält und getrocknet wird. Die hohe Qualität erkennt man an der silbrig glänzenden, glatten graubraunen Oberfläche, man kann dies auch als Spiegelrinde (Cortex Quercus) bezeichnen.
Man kann sie innerlich beispielsweise bei Durchfall anwenden. Äußerlich beispielsweise in Form von Umschlägen oder Bädern bei starker Schweißabsonderung an Händen und Füßen. In Kombination mit Kamille kann man ihn auch als Tee verwenden.
Technisch wird Eichenrinde als Rohstoff in der Gerberei eingesetzt.
Auch kann die Frucht, die Eicheln verarbeitet werden. Diese kann ab Oktober gesammelt werden.
Wichtig: Eichen beherbergen eine Vielzahl an Insekten und sich Nahrungsquelle für viele Raupen von Schmetterlingsarten
Die Stieleiche & ihr Portraitbild auf dem Herbariumbogen:
Rezept-Anwendungen der Eichelrinde
Tees - auch in Kombinationen
Gurgellösungen
Tinkuren
Umschläge
Sitzbäder
Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*
Was blüht denn da? - Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle
Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen - von Karin Buchart und Miriam Wiegele
Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen - von Margret Madejsky
Praxishandbuch Frauenkräuter: Mit vielen Rezepten und praktischen Heilpflanzen-Anwendungen. Frauenheilkunde aus der Natur von Margret Madejsky
Frauenheilbuch: Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps - von Heide Fischer
Frauenheilpflanzen: Die 35 wichtigsten Pflanzen und wie sie wirken - von Heide Fischer
Gesundheit durch Heilkräuter: Erkennung, Wirkung und Anwendung der wichtigsten einheimischen Heilpflanzen - von Richard Willfort
Heilpflanzen Kennen Sammeln Anwenden - von Jirasek/Stary
Wilde Kräuter für wilde Frauen: Arzneipflanzen aus der traditionellen europäischen Medizin für den gesamten weiblichen Zyklus - von Nestkräutern bis zum wilden Wechsel. - von Dr. Patricia Ricci
Das kleine Buch: Kräuter, die Frauen guttun - von Michaela Schnetzer
Wunderbar weiblich: Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte - von Libby Weaver
sowie Wikipedia.
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