Fragaria vesca
Rosengewächse (Rosaceae)
Botanische Beschreibung:
Die Wald-Erdbeere wird auch Monatserdbeere genannt. Sie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze und kann eine Wuchshöhe von bis zu 25cm erreichen. Die Laubblätter stehen als grundständige Rosette zusammen.
Typisch für die Walderdbeere: die Blätter sind 2-6cm lang, der Kelch der Frucht ist abstehend oder zurückgeschlagen, sie hat rundliche oder eiförmige Kronblätter und ganz typisch die klassischen fleischigen, wohlschmeckenden Scheinbeeren.
Jungpflanzen bilden sehr lange Ausläufer. Die ca 1cm großen Blüten sind immer auf behaarten Stielen.
Sie kommt bei Waldrändern oder Böschungen vor und bevorzugt einen eher nährstoffreichen Boden, ist dennoch weit verbreitet.
Die Früchte enthalten bis zu 10% Zuger und sehr viele Mineralstoffe.
Erdbeeren sind botanisch keine Beeren sondern Sammel-Nussfrüchte.
Geschichte & Volksname
Sie dient den Menschen schon sehr lange als Nahrungsquelle, dies geht auch auf ihre Namensgebung zurück:
vesca = essbar
"Die Köch seind der Erdbeeren auch gewar worden, machen gute Müßlein draus.", so Hieronymus über die Walderdbeere.
Früher wurde sie bei mittelalterlichen Malereien oft symbolisch abgebildet. Zu dieser Zeit wurde sie auch großflächig angebaut. Sie wird auch schon lange als Heilpflanze verwendet.
In vielen Märchen kommt die Walderdbeere vor, so zB bei "Die drei Männlein im Walde" von den Gebrüdern Grimm
Wichtig: die Walderdbeere ist keine Wildform der Gartenerdbeere
Weitere Namen für die Walderdbeere: Buscherdbeere, Erbern, Frohbeere, Ihrbeer, Knickbeere.
Inhaltsstoffe & Wirkung
Die Blätter enthalten Gerbstoffe und lindern Entzündungen sowie Durchfall.
Frucht: bis zu 10% Zucker
Flavonoide
Ascorbinsäure
ätherisches Öl
Vitamin C
Heilanwendung
Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe werden Erdbeerblätter bei Durchfall verwendet. Junge Erdbeerblätter können auch als Ersatz für Schwarztee dienen.
Für die Anwendung werden die getrockneten oder frischen Blätter mit heißen Wasser überkocht. Bei starken Durchfall empfiehlt sich ein Tee-Kur, der Tee sollte hierbei nach kurzer Zeit abgeseiht werden und mehrmals täglich getrunken werden.
Weiter volkstümliche Verwendungen: bei Herzbeschwerden, Leber- oder Gallenleiden, Nervenschwäche, hoher Blutdruck, Energiemangel, Gicht, Rheuma.
Blätter aber auch Wurzeln wirken zusammenziehend, daher werden sie bei Magen-Darm-Leiden angewendet.
Die Walderdbeere & Ihr Portraitbild auf dem Herbariumbogen:
Rezept-Anwendungen:
Marmeladen werden manchmal mit Walderdbeeren aromatisiert. Die grünen Kernchen bei der Beere enthalten Bitterstoffe, die sich erst während dem Köcheln entwickeln. Marmelade die ausschließlich aus Walderdbeeren hergestellt wird, kann daher bitter schmecken.
Die Früchte können vernascht werden: sie enthalten viel Vitamin C, weitere Vitamine, Mineralstoffe, Eisen, Kalium, Kupfer, Magnesium, Phosphor, Zink.
Meine bevorzugten Literatur-Quellen für diese Recherchen waren:*
Was blüht denn da?- Der Kosmos Naturführer von Margot Spohn und Marianne Golte-Bechtle
Die Natur-Apotheke: Das überlieferte und neue Wissen über unsere Heilpflanzen- von Karin Buchart und Miriam Wiegele
Lexikon der Frauenkräuter: Inhaltsstoffe, Wirkungen, Signaturen und Anwendungen- von Margret Madejsky
Praxishandbuch Frauenkräuter: Mit vielen Rezepten und praktischen Heilpflanzen-Anwendungen. Frauenheilkunde aus der Naturvon Margret Madejsky
Frauenheilbuch: Naturheilkunde, medizinisches Wissen und Selbsthilfetipps- von Heide Fischer
Frauenheilpflanzen: Die 35 wichtigsten Pflanzen und wie sie wirken- von Heide Fischer
Gesundheit durch Heilkräuter: Erkennung, Wirkung und Anwendung der wichtigsten einheimischen Heilpflanzen- von Richard Willfort
Heilpflanzen Kennen Sammeln Anwenden- von Jirasek/Stary
Wilde Kräuter für wilde Frauen: Arzneipflanzen aus der traditionellen europäischen Medizin für den gesamten weiblichen Zyklus - von Nestkräutern bis zum wilden Wechsel.- von Dr. Patricia Ricci
Das kleine Buch: Kräuter, die Frauen guttun- von Michaela Schnetzer
Wunderbar weiblich: Gesundheit, Ernährung, Entspannung. Was jede Frau wirklich wissen sollte- von Libby Weaver
sowie Wikipedia.
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